Infektionen der Wirbelsäule
Eine bakterielle Entzündung am Stammskelett führt häufig zu unspezifischen Schmerzen. Diese treten allerdings charakteristischerweise auch in Ruhe und nachts auf.
Bei der Spondylodiszitis ist die Bandscheibe durch einen Erreger befallen. Die Infektion breitet sich auf die benachbarten Wirbelkörper aus. Die Diszitis/Spondylodiszitis ist die häufigste infektbedingte Entität aller Osteomyelitiden (Entzündung des Knochens und Knochenmarks). Der häufigste Erreger ist der Staphylococcus aureus, gefolgt von gramnegativen Bakterien und Streptokokken bzw. Enterokokken.
Die häufigste Lokalisation ist lumbal.
Es gibt zwei Altersgipfel: im frühen Kindesalter und in der sechsten Dekade. Die Diagnose wird mit Hilfe eines MRT gestellt, da man hiermit auch die frühe Form der Spondylodiszitis detektieren kann. Im Röntgenbild zeigen sich meist erst nach einigen Wochen erkennbare Destruktionen am Wirbelkörper. Die Computertomographie mit Kontrastmittelgabe stellt eine Alternative zum MRT dar. Die Szintigraphie ist für die primäre Fokussuche hilfreich.
Zusätzliche Diagnostik: Laborwerte, Blutkulturen. Im Idealfall findet man so den Erreger.
Therapie der Spondylodiszitis
Die Basis einer erfolgreichen konservativen Therapie ist Bettruhe. Diese sollte möglichst bis zur Normalisierung der Entzündungsparameter unter Einnahme von Antibiotika eingehalten werden. Zudem sollte eine externe Ruhigstellung durch eine Orthese erfolgen.
Operatives Verfahren: Radikales Debridements des Infektbereichs und interne Ruhigstellung der entzündeten Wirbelsäulenregion (Spondylodese).