Was ist ein Morton Neurom?
Unter dem Begriff Neurom versteht man eine Vermehrung von Nervengewebe.
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Das Morton Neurom, auch Morton-Syndrom, Morton Neurom oder Morton-Metatarsalgie genannt, ist somit ein verdickter (angeschwollener) Plantarnerv (Nervi plantares des Nervus tibialis) zwischen den Köpfchen der Mittelfußknochen. Ganz konkret handelt es sich um eine Entzündung bzw. Schwellung der Bindegewebshülle um den Nerv herum (Fibrose). Das Gewebe drückt dann auf den Fußnerv anstatt als Puffer für den Knochen zu wirken. Die Nervenverdickungen werden auch als Nervenknoten bezeichnet und können von der Größe her von Patient zu Patient sehr variieren. Der verdickte Nerv kann nur wenige Millimeter bis Erbsengroß sein. Bei ungefähr zwei Drittel der Patienten betrifft es den Bereich zwischen dem dritten und vierten Zeh, seltener aber auch zwischen dem zweiten und dritten Zeh. Es kann sowohl ein als auch beide Füße betroffen sein und es können sich an einem Fuß auch mehrere Neurome bilden. Benannt wurde das Morton Neurom nach dem US-amerikanischen Chirurgen Thomas G. Morton (1835-1903).
Wie entsteht ein Morton Neurom?
Ein Morton Neurom entsteht meistens bei Fußfehlstellungen, da hier die Interdigitalnerven einer dauerhaften Kompression und Irritation ausgesetzt werden. Vor allem Patienten mit Fußdeformitäten oder Spreizfüßen leiden häufig an den Beschwerden des Morton Neuroms. Frauen sind hier leider deutlich häufiger betroffen als Männer.
Risikogruppen des Morton Neuroms
Frauen leiden ca. 4x häufiger an einem Morton Neurom als Männer. Häufig tritt die Erkrankung zwischen dem 40sten und 60sten Lebensjahr auf. Laufsportler die sehr viel trainieren und hohen Belastungen ausgesetzt sind. Meistens wird das Morton Neurom bei Erwachsenen diagnostiziert. Ganz häufig liegt ein Spreizfuß vor. Beim Spreizfuß wird der Fuß vorne breiter, das Quergewölbe sinkt immer weiter ab und so können sich Hornhaut und Schwielen bilden.
Welche Beschwerden macht ein Morton Neurom?
Typisch sind die starken brennenden, elektrisierenden oder stechenden Schmerzen im Bereich der Zehen und des Mittelfußes. Meistens tritt der Schmerz an zwei benachbarten Zehen auf. Ganz häufig kommt es zu akut einschießenden Schmerzen nach längerem Gehen oder Stehen. Das Tragen von engem Schuhwerk kann zu Schmerzverstärkung führen. In Ruhe oder nach Ausziehen der Schuhe kommt es schnell zu einer Schmerzreduktion. Häufig kommt es auch zu Sensibilitätsstörungen wie Taubheit oder Kribbeln im Zehenballenbereich des Vorderfußes. Mit den belastungsabhängigen Schmerzen kommt es mit der Zeit zum Bewegungsmangel und somit zum Verlust der Lebensqualität.
Wie erfolgt die Diagnose?
Meist ist eine genaue Anamnese und Untersuchung ausreichend um die Diagnose Morton Neurom zu stellen. Durch vorsichtiges Drücken im Bereich des Vorfußes sowie eine Kompression des Vorfußes von beiden Seiten (Mulder Zeichen) kann der typische Schmerz ausgelöst werden. Ein MRT des Fußes kann zur exakten Abklärung und Diagnosestellung sinnvoll sein.
Therapie des Morton Neuroms
Konservative Therapiemethoden stehen hier im absoluten Vordergrund. Entzündungshemmende Medikamente und weiche Einlagen sind Therapie der ersten Wahl. Einlagenversorgung mit Unterstützung des Quergewölbes ist wichtig zur nachhaltigen Besserung der Schmerzsymptomatik. Vermeiden Sie das Tragen von engen oder hohen Schuhen (High Heels). Spiraldynamik, Dehnen, Fußmassagen sowie Ultraschall oder Kältetherapie sind ebenso Therapiemöglichkeiten. Bei Beschwerdepersistenz kann eine Infiltration (Lokalanästhetikum mit Cortison) eine rasche Schmerzlinderung und Entzündungshemmung bringen. In den seltensten Fällen ist eine OP (Nervendekompression) notwendig.