Was versteht man unter einer Sklerosierungstherapie?
Die Ursache von chronischen Rückenschmerzen sind häufig Bänderschmerzen, welche bei überbeweglichen Wirbelsäulenabschnitten in Kombination mit muskulärer Schwäche bei entsprechender Fehl- und Überbelastung entstehen.
Unter Sklerosierungstherapie versteht man die Applikation einer hochprozentigen Traubenzuckerlösung (50% Glucose) in Kombination mit einem Lokalanästhetikum an die Bänder der Wirbelsäule. Es bewirkt eine kurzfristige Entzündung und Bildung von gefäßreichem Bindegewebe/Granulationsgewebe mit anschließender Verfestigung der Bänder. Dadurch kommt es in Folge auch zu einer Lockerung der verspannten Muskulatur.
Die mittlerweile seit Jahrzehnten angewandte Sklerosierungstherapie ist eine sehr gute Alternative zur „konventionellen Spritze“.
Indikation der Sklerosierungstherapie
Die Hauptindikation der Sklerosierungstherapie sind Instabilitäten im Bereich der Lendenwirbelsäule. Die Patienten klagen typischerweise über Schmerzen beim längeren Sitzen, Stehen oder Liegen. Diese bessern sich bei jeder Form der Bewegung.
Folgende Krankheitsbilder sind Indikationen der Sklerosierungstherapie:
- Listhese (Wirbelgleiten/Drehgleiten)
- Hypermobilitätssyndrom
- Adoleszente Skoliose
Wie wird die Sklerosierungstherapie durchgeführt?
Es erfolgt die Infiltration der hochprozentigen Traubenzuckerlösung zusammen mit einem Lokalanästhetikum an die Bänder der Dornfortsätze und an das Iliolumbalband (Bandverbindung zwischen Lendenwirbelsäule und Beckenkamm). Da es sich um eine Reiztherapie handelt, sollte diese Behandlungsmethode im wöchentlichen Abstand dreimal durchgeführt werden.
Zur nachhaltigen Besserung der Beschwerden sind ergänzende Maßnahmen wie Einzelheilgymnastik zur segmentalen Stabilisierung und bedarfsweises Tragen eines LWS-Stützmieders sinnvoll.